Das Cafe „Drehscheibe“ in Altenbach ist dem Namen nach ein gutes Symbol für die Energiewende. Hier trafen sich am 21.11. Befürworter einer nachhaltigen Energiezukunft aus erneuerbaren Energien wie der Windenergie, die gemeinsam den Verein „Energiewende Bergstraße“ gründen wollen. Zweck des Vereines ist die Beförderung von Maßnahmen zur schnellen Erreichung der Klimaneutralität der Bergstraßengemeinden. Der Verein will mit faktenbasierten Informationen die Bürger:innen sensibilisieren und ihre Zustimmung gewinnen für Windenergieanlagen an ausgewiesenen und geeigneten Standorten, ebenso für Photovoltaikanlagen auf Gemeindegebieten und in der Landwirtschaft. Auch für die Themen Heizsysteme und Umstellung der Mobilität sollen klimaneutrale Alternativen aufgezeigt werden. Ein Umsetzungsziel wäre mittelfristig dazu die Schaffung einer Energiegenossenschaft, an der sich die Bürger:innen beteiligen können. Der Verein wird sich zukünftig an Markständen, Infoveranstaltungen und mit entsprechenden Broschüren zur
Diskussion stellen.
Der Altenbacher Paul Rinneberg hatte sich seit 2019 in die Thematik reingefuchst und schon seit geraumer Zeit umfangreiche Faktenchecks zur Windenergie im Odenwald und anderen Alternativen die Klimaneutralität eruiert und die Vereinsgründung initiiert. So war es selbstverständlich, dass er den Vorsitz übernahm mit der Stellvertreterin Margrit Liedloff. Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereines Daniel Schollenberger konnte im Vorfeld juristisch beratend beim Aufbau einer entsprechenden Satzung mitgestalten. Mit Jan Brüning, Clara-Scheepers-Assmus und Patrick Schmidt-Kühnle waren weitere Vorstandsmitglieder der SPD Schriesheim ebenfalls anwesend. Dies zeigt die hohe Bedeutung, die das Thema Klimaneutralität in der Stadtgemeinde für den SPD Ortsverein hat.
Am vergangenen Freitag hat der Bundestag nach langem Ringen das sogenannte Wärmeplanungsgesetz verabschiedet und damit einen Orientierungsrahmen für die Kommunen geschaffen. Bis spätestens 2028 müssen alle deutschen Kommunen nun einen detaillierten Plan vorweisen, der ihre Vorstellungen zu einer vollständig klimaneutralen Wärmeversorgung darlegt. Der Wärmesektor ist weiterhin noch stark vom klimaschädlichen, importiertem Erdgas in Deutschland abhängig. Dieses wegweisende Gesetz soll auch in Schriesheim eine Transparenz für die Bürger:innen schaffen, ob sie mit einem Fernwärmeanschluss rechnen können oder ob sie sich perspektivisch um eine individuelle Heizlösung kümmern müssen. Dies ist nur eines von verschiedenen Szenarien, denen sich der Verein Energiewende aufklärend widmen könnte, um Entscheidungsgrundlagen für die Bürger:innen vorzubereiten.
Clara Scheepers-Assmus